Mindest zwei Tote bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
- AustoFM
- 21. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Ein mutmaßlicher Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat am Freitagabend mindestens zwei Menschen das Leben gekostet, darunter ein Kleinkind. Über 60 Menschen wurden verletzt, mehrere davon schwer. Der Tatverdächtige, ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien, wurde am Tatort festgenommen.

In Magdeburg raste ein 50-jähriger Mann am Freitagabend mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Die Tat forderte zwei Todesopfer, darunter ein Kleinkind, und hinterließ über 60 Verletzte, von denen mehrere in kritischem Zustand sind. Der mutmaßliche Täter, ein saudi-arabischer Arzt aus Bernburg, wurde direkt am Tatort von der Polizei festgenommen. Laut ersten Angaben der Behörden war der Mann den Sicherheitsdiensten bisher nicht als Islamist bekannt.
Der Tatverdächtige, der in Deutschland als Facharzt für Psychiatrie tätig ist, wurde in der Nacht verhört. Seine Motive sind bislang unklar, und die Ermittler schließen keine Hypothese aus. Polizeiangaben zufolge gibt es keine Hinweise auf Mittäter. Parallel dazu laufen Hausdurchsuchungen, unter anderem in Bernburg.
Die Tat ereignete sich fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Politiker und internationale Persönlichkeiten reagierten bestürzt auf die Ereignisse. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte gemeinsam mit Innenministerin Nancy Faeser einen Besuch in Magdeburg an, um den Opfern und ihren Angehörigen Solidarität zu zeigen. Im Magdeburger Dom ist für Samstagabend eine Gedenkfeier geplant.
Das Ereignis löste auch international Entsetzen aus. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drückten ihr Beileid aus. Auch die USA und Saudi-Arabien verurteilten die Tat. In einem außergewöhnlichen Schritt griff Elon Musk, Chef der Plattform X, den deutschen Kanzler scharf an und forderte seinen Rücktritt.
Die Polizei verstärkte nach dem Anschlag ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland. Innenministerin Faeser hatte bereits im Vorfeld der Weihnachtszeit zur Wachsamkeit aufgerufen, konkrete Hinweise auf Gefährdungen lagen bis dahin jedoch nicht vor.
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