Festname nach Mordverdacht an russischem General
- AustoFM
- 18. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Nach dem tödlichen Bombenanschlag auf den russischen General Igor Kirillow hat der russische Geheimdienst FSB einen Tatverdächtigen festgenommen. Der usbekische Staatsbürger habe gestanden, die Bombe auf Anweisung des ukrainischen Geheimdienstes SBU vor Kirillows Wohnhaus platziert zu haben, hieß es am Mittwoch. Auch sein Adjutant kam bei dem Anschlag ums Leben.

Kirillow, Chef der russischen ABC-Abwehrtruppen, wurde am Dienstagmorgen durch einen Sprengsatz vor seinem Wohnhaus in Moskau getötet. Die Ukraine beschuldigt ihn, Chemiewaffen gegen ukrainische Truppen eingesetzt zu haben, was Moskau bestreitet. Russische Ermittler gehen von einer Tat des ukrainischen Geheimdienstes aus und sprachen von „Terror“.
Laut Ermittlern hätten die Drahtzieher des Attentats die Aktion von der ukrainischen Stadt Dnipro aus koordiniert. Sie hätten eine WLAN-Kamera genutzt, die der Verdächtige in einem Mietwagen installiert habe, um Kirillows Bewegungen zu überwachen. Der in einem E-Scooter versteckte Sprengsatz sei per Fernbedienung gezündet worden. Medien berichteten, dass Überwachungskameras am Tatort die Verdächtigen und ihre Fahrzeuge identifizierten.
Der festgenommene Tatverdächtige sei 1995 geboren und habe laut FSB gestanden, „von ukrainischen Spezialkräften rekrutiert“ worden zu sein. Für die Tat seien ihm 100.000 Dollar und eine Ausreise in die EU versprochen worden. Videoaufnahmen zeigten den Mann mit Handschellen und sichtbaren Verletzungen. Ihm drohe lebenslange Haft, hieß es.
Der Kreml lobte die Ermittlungsarbeit des FSB und beschuldigte die Ukraine, „terroristische Methoden“ einzusetzen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, der Vorfall rechtfertige die fortgesetzte „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine. Russland werde die Tötung Kirillows im UNO-Sicherheitsrat thematisieren und alle Beteiligten bestrafen, so Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.
Der ukrainische Geheimdienst verschärfte unterdessen die Sicherheitsmaßnahmen im Kiewer Regierungsviertel. Inspektionen und Kontrollen würden verstärkt, um Sabotageakte zu verhindern. Zugangsbeschränkungen könnten die Folge sein, hieß es.
Die USA und Großbritannien wiesen jede Verwicklung in die Tat zurück. Die USA hätten keine Verbindung zu dem Anschlag, erklärte das Außenministerium in Washington. Großbritanniens Premierminister Keir Starmer bezeichnete den russischen General als „Propagandisten einer illegalen Invasion“.
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