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28 verletzte nach mutmaßlichem Anschlag in München

Bei einem Zusammenstoß in München, bei dem ein Auto in eine Menschengruppe fuhr, sind nach ersten Angaben 28 Personen teils schwer verletzt worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht von einem mutmaßlichen Anschlag, während die Polizei den Vorfall untersucht. Der 24-jährige afghanische Fahrer hatte zuvor in sozialen Netzwerken islamistisch geprägte Inhalte geteilt.

Symbolbild, Flickr/Bochum_de
Symbolbild, Flickr/Bochum_de

In München ist am Donnerstagvormittag ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Nach vorläufigen Berichten sind 28 Personen verletzt worden, teils in schwerem Zustand. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem Anschlag aus und äußerte am Ort des Geschehens: „Es handelt sich wohl mutmaßlich um einen Anschlag.“


Der Fahrer, ein 24-jähriger afghanischer Asylbewerber, ist der Polizei bereits bekannt – unter anderem wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Sein Asylantrag sei abgelehnt worden, er könne aber vorerst nicht abgeschoben werden. Zudem soll er kurz vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post in den sozialen Netzwerken veröffentlicht haben, wie erste Berichte und Informationen des „Spiegel“ nahelegen.


Polizisten gaben an, einen Schuss auf den Wagen abgefeuert zu haben, um den Fahrer zu stoppen. Dieser wurde daraufhin festgehalten, und die Beamten betonten, dass aktuell keine weitere Gefahr von ihm ausgehe. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kritisierte, dass seit Jahren trotz seiner Forderungen kaum Abschiebungen von afghanischen Asylbewerbern durchgeführt würden.


Laut örtlichen Medienberichten wurde das Fahrzeug in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren. Ver.di-Chef Frank Werneke äußerte sein Bestürzen und wies darauf hin, dass es noch unklar sei, ob es auch Todesopfer gebe. In München finden am Donnerstag zudem Warnstreiks statt, während die Stadt aufgrund der laufenden Münchner Sicherheitskonferenz in Alarmbereitschaft ist.


Die Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße, unweit des Münchner Hauptbahnhofs, wurde weiträumig gesperrt, um den Einsatzkräften uneingeschränkten Zugang zu ermöglichen. Wolfgang Katzian, Präsident des ÖGB und des Europäischen Gewerkschaftsbunds, warnte: „Sollte sich herausstellen, dass diese Amokfahrt eine gezielte Gewaltaktion war, ist sie klar zu verurteilen – Angriffe auf freie Gewerkschaften sind Angriffe auf die Demokratie.“


Auch FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz reagierte mit Bestürzung und forderte einen „längst überfälligen Kurswechsel“ in der Asyl- und Migrationspolitik. Die Ermittlungen dauern an, und die Behörden klären weiter, inwiefern extremistischer Hintergrund bei dem Vorfall eine Rolle gespielt haben könnte.

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